Pflanzen

Pflanzen

Expertengespräch mit Christian Bernold,
Revierförster Sevelen, Werdegang

Ein Wald entsteht

Auf der revitalisierten Teilstrecke des Binnenkanals wurden insgesamt 4700 Pflanzen gesetzt. Im April 2025 war die Bepflanzung der rund zwei Kilometer langen Strecke abgeschlossen. Dabei wurden 15 Baumarten und 26 Straucharten eingebracht. Zu den gepflanzten Baumarten zählen hauptsächlich Eichen, Pappeln, Feldahorn und Weiden. Damit die heimischen Arten den neuen Lebensraum einnehmen konnten, war die Bekämpfung nicht heimischer Arten – sogenannter Neophyten – eine wichtige Aufgabe der Forstgemeinschaft.

Alleskönner Eiche

Auf der Strecke wurden viele Stiel- und Traubeneichen gepflanzt, weil sie im Alter einen grossen Lebensraum für Insekten, Käfer und Pilze bieten, wodurch die Vielfalt der Flora und Fauna gefördert wird. Auf einer Eiche sind bis zu 179 Arten von Schmetterlingen zu Hause, bis zu 500 Arten holzbesiedelnde Käfer und über 500 Phytophagen (Pflanzenfresser). Dies war einer der Hauptgründe, warum bei der Bepflanzung der revitalisierten Strecke auf Eichen gesetzt wurde. Weitere Gründe waren die gute Verwertbarkeit von Eichenholz, zum Beispiel in der Möbelindustrie, und der Fakt, dass Eichen Totholzäste lange halten, was wiederum für die Biodiversität vorteilhaft ist. Im Totholz können Fledermäuse leben oder sich auch Vögel einnisten.

Es gibt weltweit ungefähr 500 Eichenarten, wobei in der Schweiz vier davon heimisch sind. Die Bäume sind auf allen Kontinenten ausser Australien und der Antarktis verbreitet – von Europa über Asien und Afrika bis nach Nord- und Südamerika.

Planung ist entscheidend

Förster Christian Bernold war für die Bepflanzung der Strecke verantwortlich, das erforderte viel Planung und Hintergrundwissen. Denn: Welche Bäume in welchen Abständen zueinander stehen, wie viel Schatten gewünscht ist und welche Arten wo gedeihen können, will gut überlegt sein. Mittels Plänen und technischer Hilfsmittel lässt sich berechnen, wie viele Pflanzen einer Art auf einer gewissen Fläche stehen können.

Einmal gesetzt, brauchen einige Pflanzen zu Beginn Schutz vor dem Schalenwild und dem Biber. Wenn der Wald über 1.50 Meter bis 2 Meter hoch ist, gilt er als gesichert, dann braucht er weniger Schutz durch die Forstgemeinschaft. Das dauert etwa 10 bis 15 Jahre, ab dann spricht man von einem Jungwald. Ein optimales Waldbild wird sich allerdings erst in 50 bis 60 Jahren zeigen.

Säugetiere