Der Werdenberger Binnenkanal in Sennwald soll auf einer Länge von 3,2 Kilometern revitalisiert und hochwassersicher ausgebaut werden. Das Vorprojekt wurde den Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern vorgestellt. Als nächster Schritt ist die öffentliche Mitwirkung geplant.
Sennwald. – Der Werdenberger Binnenkanal wurde zwischen 1882 und 1885 erstellt. Seine Aufgabe ist es, die links vom Rhein anfallenden Wassermengen zu sammeln und abzuleiten. Inzwischen ist das künstlich angelegte, geradlinig verlaufende Bauwerk in die Jahre gekommen. Deshalb hat das Werdenberger Binnenkanal-Unternehmen vor einigen Jahren ein Gesamtkonzept für die Entwicklung des Gewässers erarbeiten lassen. Als erster Abschnitt wurde in den Jahren 2016 und 2017 der 2,1 Kilometer lange Abschnitt zwischen der ARA Buchs und dem Ochsensand naturnah gestaltet. Ein weiteres Revitalisierungsprojekt wird demnächst im Raum Sevelen umgesetzt. Als dritter Abschnitt ist die Sanierung des Werdenberger Binnenkanals in Sennwald vorgesehen. Die Projektidee wurde im Februar 2019 erstmals den direktbetroffenen Grundeigentümern der 3,2 Kilometer langen Strecke vorgestellt. Inzwischen fand eine erste Vorprüfung bei Bund und Kanton statt. Die Rückmeldungen wurden in das Vorprojekt eingearbeitet, welches letzte Woche an einer Grundeigentümerinformation in Sennwald vorgestellt wurde.
Rückstauungen vorbeugen
Im Fokus der geplanten Massnahmen stehen die Erhöhung der Hochwassersicherheit sowie die Schaffung der Strukturvielfalt und Aufwertung des Naherholungsgebiets. Projektplaner Dominik Wäger erklärte am Informationsanlass, dass der heutige Binnenkanal baulich und hydraulisch an seine Grenzen stosse und ökologisch stark beeinträchtigt sei. Deshalb müsse der Werdenberger Binnenkanal erneuert und für die nächsten Jahrzehnte entwickelt werden. Im Projektabschnitt befinden sich vier Brücken. Bei drei Brücken sind Hochwasserschutzmassnahmen notwendig, um Verklausungen und Rückstau bei einem statistisch betrachtet alle 100 Jahre stattfindenden Hochwasser zu vermeiden. Zudem ist eine Aufweitung des Bachbettes geplant, damit das Wasser – 120 Kubikmeter pro Sekunde bei einem hundertjährlichen Hochwasser – schadlos abgeleitet werden kann. Bei den jüngsten Hochwasserereignissen am Werdenberger Binnenkanal in den Jahren 2016 und 2017 wurden Abflussmengen von rund 100 Kubikmetern pro Sekunde gemessen.